Am Jordan

Heilungsweg



Die heilende Bedeutung der Lagerplätze

4 Mose 33


Thema:

Teil 1: Die Stationen im Land der Sklaverei



Teil 1: Die Stationen im Land der Sklaverei

Nr. Station (im Land der Sklaverei)
1 Mizraim (Ägypten)
2 Raemeses (Ramses)
3 Sukkot (Hütten)
4 Etam (Verkehrsknotenpunkt)
5 Pi-Hahirot
6 Baal-Zefon
7 Migdol
8 Schilfmeer

MIZRAIM (Ägypten)

PONS S. 187 Mizraim  מִצְרַיִם
  Angst, Bedrängnis מֵצַר
PONS S. 284 ängstigen, bedrängen, belagern צרר

Angst und Bedrängnis. Wir leben in einer Welt, in der Angst und Bedrängnis die Herrschaft haben. Auf Dauer ist es schädlich, wenn unser Leben davon geprägt wird. Daher ist es wichtig, daß wir aus dieser Situation herauskommen.

Angst und Bedrängnis. Wie gehen wir damit um, wenn wir da hinein geraten sind? Da wieder herauszukommen, das ist nicht einfach, weil sie uns ganz schön gefangen nimmt. Wir entwickeln im Extremfall eine Angst vor der Angst.

Angst und Bedrängnis. Was macht das mit uns, vor allem mit unserem Körper? Es zieht sich in uns etwas zusammen. Unser Herz zieht sich zusammen. D. h. es wird eng. Wir fühlen uns in eine Ecke gedrängt und stehen möglicherweise mit dem Rücken zur Wand. 

Angst und Bedrängnis. Wie handeln wir? Wie reagieren wir? Das kann recht unterschiedlich, da wir alle sehr verschieden sind. Die einen reagieren mit Aggressivität gegen das Enge, andere wiederum ziehen sich noch mehr zurück.

Angst und Bedrängnis. Woher kommt die Angst in uns? Als Kind kannten wir das nicht so, eigentlich. Es sei denn, es gab da mindestens ein einschneidendes Erlebnis, das wir in unseren sehr jungen Jahren noch nicht ver- und aufarbeiten konnten, und sich zu einem Trauma entwickelt. 

Angst und Bedrängnis. Was geschieht da in ins? Durch diese einschneidenden Erlebnisse in unserer Kindheit nistet sich nun da etwas ein und verdrängt  das Urvertrauen, das bislang unser Leben begleitet hat.  

Angst und Bedrängnis. Wie kommen wir da raus? Das geht nur, wenn wir wieder an die Ursache, den Auslöser herankommen und klar identifizieren und beim Namen nennen. Und dazu brauchen wir die Hilfe des Heiligen Geistes, des Vaters im Himmel oder Jesus, der uns zur Ursache, zum Auslöser führt.

Angst und Bedrängnis. Haben wir den Ursprung, die ursprüngliche Situation ausfindig gemacht, übernehmen wir als Erwachsene die Verantwortung für unser inneres Kind, und helfen diesem, seine Ängste zu überwinden, indem wir ihm gut zuhören und darüber sprechen. Als wir selbst noch Kinder waren, konnten wir das noch nicht.

Angst zu haben, das ist erst einmal in Ordnung. Das gehört zum Leben dazu. Es bewahrt uns davor, gefährliche Aktionen zu unternehmen. Nicht in Ordnung ist es, wenn uns die Angst uns beherrschen will. Denn sie schränkt uns in unserer Bewegungsfreiheit ein.

Angst. Das Thema Angst ist sehr vielschichtig, weil es viele Formen von Angst gibt. Vor allem gibt es welche, die recht diffus sind, und welche, die konkret sind. Ziel sollte sein, ein Leben ohne Angst zu führen. Dabei dürfen wir allerdings Angst mit Sorgen nicht verwechseln bzw. miteinander vermischen.

Zu Angst sagt das Lexikon zur Bibel S. 69/70 folgendes:

Spricht die Bibel von Angst (griech. thlipsis, >> Bedrängnis, Trübsal <<), liegt die Betonung stärker auf den äußeren Ursachen der Angst und nicht in erster Linie auf dem dadurch ausgelösten beengenden Gefühl des Menschen. Unter einer oft unbestimmten Bedrohung, der Vorstellung von Gefahren, denen man sich, gerade weil sie in ihrem Ausmaß nicht gewachsen fühlt, werden Lebensmut und Lebensfreude gelähmt. Angst hat oft physische Auswirkungen (erhöhter Blutdruck, erschwertes Atmen, Schweißausbrüche). 

Die Bibel kennt verschiedene Arten von Ängsten:

1)   Die Geburtsängste einer Frau (Ps 48,7; Jer 13,21), die Angst vor den Feinden (vgl. u.a. Ps 18,7; 31,10), die Angst vor dem Tode (Ps 116,3), die Ängste als ständige Begleiter derer, die Böses  tun (Röm 2,9), und schließlich die Angst vor dem Tage des Gerichts (Zef 1,15).

2)   Der Apostel Paulus kennt besondere Arten der Angst, die mit seiner Berufung zusammenhängen, etwa die Angst um die ihm anvertrauten Seelen (2 Kor 2,4) oder die Ängste um Christi willen (2 Kor 12,10)

3)   Weiter gibt es die Angst, die Gerechtigkeit Gottes zu verlieren (vgl. Ps 51,13); sie hängt mit der Frage der Heilsgewissheit zusammen. Daneben kennt die Bibel eine Furcht, die der Volksmund mit „Galgenreue“ bezeichnet (vgl. 2 Mo 8,4.24; 1 Kön 21,27; Apg 8,24).

4)   Da Angst oft mit dem Gefühl der Isolation, des Alleingelassenseins verbunden ist, vermag das Bewusstsein der Gemeinschaft mit und in Jesus auch davon zu befreien. In der Welt steht der Gläubige immer in Bedrängnis, aber Christus hat die Welt überwunden (Joh 16,33). Darum weiß Paulus von der sieghaften Überwindung der Angst vor Feinden, Hölle, Tod und Gericht (Röm 8,35ff). Damit ist jedoch der Schrecken des Todes für den Menschen als Geschöpf nicht aufgehoben – auch Jesus hat diese Todesangst gekannt (Lk 12,50)

An dieser Stelle möchte ich euch jetzt eine Ermutigung mit auf den Weg geben:

Fürchte dich nicht!

Dieser Satz steht oft in der Bibel, besonders im AT. Ich habe für euch alle zusammengestellt, mit der Möglichkeit, euren eigenen Namen einzutragen, damit ihr euch die Ermutigung selbst zusprechen könnt.  Fürchte dich nicht ……  könnt ihr hier direkt downloaden. 

Mit dieser schlichten Ermutigung beginnen wir guten Mutes unseren eigenen persönlichen individuellen Heilungsweg.


RAEMESES (Ramses)

PONS S. 313 Raemeses רַעְמְסֵס
PONS S. 312 Donner רַעַם
  donnern, donnern lassen רעם
PONS S. 181 vergehen, dahinschwinden, den Mut verlieren, verzagen lassen מסס

Donner verbinden wir mit Gewitter. Zum Donner gesellt sich noch der Blitz. Im Sprachgebrauch finden wir das Wort „Donnerwetter“ als Synonym für Strafpredigt. Wir werden für etwas in scharfer Form getadelt, was wir falsch gemacht haben bzw. haben sollen. 

Was geschieht in uns, wenn die Donnerwetter über uns hinweg rollen? Wir sind erst einmal tief verletzt.

Wie reagieren wir, wenn wir verletzt sind in unserer Seele? Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten darauf zu reagieren. Schließlich sind wir alle verschieden. Die einen ziehen sich zurück. Andere geben dem aufkommenden Zorn freien Lauf.

Wir ziehen uns innerlich zurück, verdrängen die „Predigt“ und die aufkommende Wut und denken gar nicht mehr weiter darüber nach, ob wir tatsächlich etwas falsch gemacht haben. Wir sind ja der Überzeugung, nichts falsch gemacht zu haben. Stattdessen versuchen wir es dann jedem wieder recht zu machen, bis zum nächsten Donnerwetter.  

Schädlich wird es dann für uns, wenn solche Gewitter immer wieder über uns hinweg ziehen und wir weiterhin nicht darüber nachdenken wollen. Es geht auf Dauer an die Substanz unseres Nervenkostüms. Und an der Misere in unserem Leben sind wir auch selbst schuld, weil wir schließlich den Mund nicht aufbekommen und nachfragen, was genau wir falsch gemacht haben. Und auch nicht darum bitten, uns alles nochmals zeigen zu lassen.

Das läßt unser Stolz nicht zu. Wir wollen ja im Recht sein und bleiben. Der Ausweg: wir werden demütig, indem wir den Stolz ablegen, und fangen an, nicht mehr von uns zu halten, als es sich tatsächlich gebührt. Dazu gehört: wir werden wieder Lernende und hören damit auf, Besserwisser zu sein.

Da unser äußeres Umfeld unser Inneres widerspiegelt, schauen wir in uns selbst hinein und machen den inneren Erwachsenen ausfindig, der das innere Kind tadelt und alles infrage stellt. Jetzt, da wir selbst erwachsen geworden sind, können wir die Verantwortung für uns selbst übernehmen und das tadelnde Verhalten, das wir gegen uns selbst richten, beenden.

Jetzt, da wir selbst erwachsen geworden sind, können wir die Verantwortung für uns selbst übernehmen und das tadelnde Verhalten, das wir gegen uns selbst richten, beenden.

1 Petr 5,5   

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.

Mt 23,12    

Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht



SUKKOT (Hütten)

PONS S. 225 Sukkot סֻכּוֹת
  Hütte, Zelt, Wohnung, Schutz, Dickicht סֻכָּה
  Hütte, Schutz, Wohnung, Dickicht סֹךְ
  decken, bedecken, verhüllen, einschließen, sich hüllen סכךְ
  Schutzdach סֹכֵךְ

2 Kor 5,1 Denn wir wissen: wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.

Diese irdische Hütte, von der der Apostel spricht, das ist unser äußerer Leib. Unser Fokus gilt jedoch dem inneren Menschen, unserer Seele, die sich in ihre innere Hütte zurückzieht, wenn es ihr zu viel wird. Das ist erst einmal in Ordnung.  Das darf sie auch.

Gefährlicher bzw. schädlicher wird es, wenn es zum dauerhaften Aufenthalt wird. Ein solcher  Zufluchtsort können u. a.  unsere verschiedenen Lebensbereiche sein. Wir flüchten uns beispielsweise in unsere Hobbies oder in den Beruf, um den ständigen Auseinandersetzungen mit unseren Mitmenschen zu entgehen. 

Nur: Die Energie, die wir in die Flucht in den Beruf oder in unser Hobby verwenden, fehlt am anderen Ende, an der Entwicklung und Erhaltung eines ausgeglichenen Lebensstils. Es fehlt auch an Energie, um das, was uns seelisch verletzt hat, samt den Emotionen, die dazukommen, auch zeitnah entsprechend aufzuarbeiten. 

Der Grund für die Flucht in die Arbeitswelt oder in irgendein Hobby hängt damit zusammen , daß wir es nicht gelernt haben, über unsere Probleme zu sprechen. Denn das liegt an den Generationen vor uns, an unseren Eltern, Großeltern usw., die sich mehr um das tägliche „Überleben“ kümmern mußten. 

Vielen geht es heute zwar materiell ganz gut, doch was noch auf der Strecke geblieben ist, ist das Wohl unserer Seele. Wir haben gelernt, vieles zu verdrängen, vieles  tief in uns zu vergraben bzw. mit uns selbst auszumachen. Zusätzlich sind in vielem sehr eingespannt, was ebenso verhindert, es unserer Seele gut gehen zu lassen.

Im Laufe der Zeit geht’s weiter an die Substanz. Unser gesamtes Leben, jeder Lebensbereich, unsere Lebenshütte  bekommt immer mehr Schieflage, weil vor allem durch die Verdrängung die Kraft für den Erhalt fehlt. Beim nächsten Windstoß brechen diese Gebäude zusammen. Was also tun, wenn wir erkannt haben, daß irgendetwas nicht stimmt, daß wir etwas tun müssen?

Solange wir restliche Energiereserven haben, sind wir zum Glück noch handlungsfähig. Wir sind in der Lage, die Bereiche unseres Leben wieder in Ordnung zu bringen, so daß die Hütten wieder Stabilität bekommen. Es kann aber auch sein, daß das eine oder andere Häuschen abgerissen werden muß, weil sie für unser weiteres Leben nicht mehr relevant sind.

Das erste, was wir brauchen, um wieder Stabilität zu bekommen, das ist das richtige Fundament, der richtige Grund und Boden

1 Kor 3,11 

Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist,  welcher ist Jesus Christus.


ETAM

PONS S. 30 Etam אֵתַם
                                        Zeichen אֹת
  mit, bei, mit Hilfe von אֵת
  Personalpronomen: f.  du אַתִּי
  Personalpronomen: du אַתָּה
  tadellos, einwandfrei; ganz, vollständig, richtig, aufrecht, ordentlich, rein, perfekt תָּם
  Vollständigkeit, Perfektion, Gesundheit; Integrität, Redlichkeit, Reinheit, Unschuld, Frömmigkeit; Kraft; Macht, Schwere תֹּם

Ich setze als bekannt bei euch voraus, daß ETAM ein Verkehrsknotenpunkt ist, an dem viele Wege aus allen Himmelsrichtungen zusammentreffen und logischerweise wieder von dort wegführen. An diesem Ort stellen wir unsere Weichen für unser Leben in den verschiedensten Bereichen.

Somit können wir zur Recht behaupten, ETAM ist die Stätte der Entscheidungen in unserem Herzen. An diesem Ort fassen wir täglich unsere Beschlüsse, ja sogar fast minütlich. 

Unter dem Aspekt des Heilungsweges sieht die Sache mit der Entscheidung ganz anders aus. Was möchte der Vater im Himmel uns da mitteilen? Wie entscheiden wir uns? Tadellos und einwandfrei soll unser Leben werden, und das in allen Lebensbereichen.

Der Wegweiser in ETAM. Was steht auf den Schildern? Darauf stehen die Wege, die der Vater im Himmel geht. Denn es geht um seine Wege. Und Wege haben mit Wandel zu tun, mit dem Lebenswandel. Deshalb zeigt er uns auf, wie wir leben sollen. Und zwar „im Geist“ . So wird beispielsweise aus Undankbarkeit im Laufe der Zeit die Dankbarkeit. Oder aus unserer Ungeduld wird Geduld.

Der Wegweiser in ETAM. Wenn ich dem Vater im Himmel weiter folge, dann bedeutet das auch,

daß ich an dieser Stelle in meinem Herzen ein Zeichen  ( אֹת  )   setze bzw. setzen kann, dahingehend, mein Leben mit    (אֵת)    dem Vater im Himmel zu führen. Im Laufe der Zeit entwickelt sich daraus ein vertrautes DU   (אַתִּי / אַתָּה )   zwischen ihm und mir. Das Ergebnis dieser Beziehung ist: mein Leben wird (תָּם) tadellos, rein, usw. und bekommt allmählich ( תֹּם  )  Integrität.

Gal 5,25 

Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.


PI-HACHIROT (Pi-Hahirot)

PONS S. 261 Pi-Hachirot פִּי־הַחִירוֹת
PONS S. 259 Mund, Öffnung, Wort, Befehl, Anordnung (mit Schwert: Schärfe, Schneide) פִּי
PONS S. 107                         Brennen vor Zorn; ärgerlich sein; zornig sein, streiten; entbrennen, vor Zorn; feuereifrig etwas tun חרה

Es ist schwierig, an die wirkliche Bedeutung von Chirot (Hirot) heranzukommen. Wir versuchen es wieder mit veränderter Vokalisation und den Verben.  Außerdem nehmen wir die beiden Orte „Baal-Zefon“  und  „Migdol“ hinzu.

PONS S. 42 Baal: Ehemann, Gebieter, Herr, Besitzer;  mit Städtenamen: Bürger בּעַל
PONS S. 281 Zafon (Ortsname) צָפוֹן
PONS S. 281 Norden, Nordwind צָפוֹן
PONS S. 161 Migdol > Turm מִגְדוֹל
PONS S. 53 groß sein, großes machen, Großes tun גדל

Wir setzen nun die Bedeutungen wie folgt zusammen:

·         Pi-Hachirot = der Mund, der vor Zorn brennt

·      Baal-Zefon  = Herr des Nordens, des Nordwindes

·      Migdol         = Turm

Laßt uns in die Bedeutung hinein spüren und 4 Mo 33,7 ein wenig umformulieren:

Von Etam zogen sie aus und blieben im Mund, der vor Zorn brennt, der vor dem Herrn des Nordwind liegt und lagerten sich vor dem Turm.

Das ist lediglich ein reiner Versuch, um der heilenden und reinigenden Bedeutung für uns auf die Spur zu kommen. Wir beziehen die Bedeutung auf uns. Wir ziehen aus unserem  Herzen aus und bleiben im Mund, der voller Zorn brennt.

Unser Mund kann sehr voll von Zorn sein. Deshalb werden wir ermahnt, langsam zum Zorn zu sein. 

Spr 19,11 Klugheit macht den Mann langsam zum Zorn, und es ist seine Ehre, dass er Verfehlung übersehen kann

Jak 1,19   Ihr sollt wissen, meine lieben Brüder: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.

Jak 1,20  Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist.


Unser Mund ist voll Zorn. Wir befinden uns selbst im Zorn, wenn wir die Bedeutung zugrunde legen. Woher kommt unser Zorn? Warum werden wir zornig? Müssen wir überhaupt mit Zorn reagieren? 

Der Zorn sitzt tief in unserer Seele. Und er meldet sich dann zu Wort, wenn wir entsprechend sehr verletzt worden sind. Aber an dem gekränkt werden sind wir letztendlich selber schuld. Wir wollen die Position nicht verlassen, die wir innerlich eingenommen haben: unsere eigene Erhöhung, unser Besseres Wissen, unsere Erwartungen u.v.m.  Dahinter steckt der Stolz, unser Hochmut.

Wir sind so eingenommen davon, von unserem Stolz, von unserer eingenommen Position, so daß wir diesen mit Zorn verbal verteidigen wollen. Bislang lebten wir diesen ja auch aus. Der Zorn steigt also in den Mund.

Auf Dauer ist dieses Verhalten und innere Haltung gar nicht gut. Viele Menschen um uns gehen auf Distanz zu uns. Der Blutdruck steigt jedes Mal ziemlich an. Besser ist es, wir lassen es gar nicht zu Zornesausbrüchen kommen.

Deshalb rückt jetzt BAAL-ZEFON in unser Blickfeld. Wir lassen uns am besten abkühlen, noch bevor der Zorn hochsteigen will. Das ist vergleichbar mit einem Dampfkochtopf. Den müssen wir frühzeitig zurückschalten, damit der Deckel nicht plötzlich wegfliegt.

Wir brauchen die Abkühlung, um wieder klar denken zu können. Zudem bekommen wird auch unser Blickfeld wieder geweitet und nehmen mehr wahr als zuvor im Zorn. Das frühzeitige Abkühlen funktioniert nur, wenn wir darin geübt sind, den Zorn rechtzeitig wahrzunehmen.

Nordwind kann zudem als Symbol für Lebenssituationen, in denen einem der kalte Wind ins Gesicht bläst, ebenso stehen, wie für die soziale Kälte die uns der neue Geist des Kapitalismus beschert.

Und zusätzlich ist der Nordwind der Wind, der uns nach Süden treibt – in die Wärme, also auch Symbol für die unauflöslichen Widersprüche in unserem Leben. [kratzwald.wordpress.com]

Der Nordwind. Die Kälte, die uns ins Gesicht bläst, holt uns nicht nur von unserem Podest herunter, kühlt auch nicht nur im Vorfeld den Zorn, sondern hat noch eine andere Bedeutung:

Denn wenn der Kalte Nordwind weht, dann ist es  Zeit, daß du mehr oder weniger weiterziehst. Nur als Beispiel:  Im beruflichen Umfeld kann es sein, daß du deine bisherige Arbeitsstelle aufgeben und vielleicht sogar etwas völlig neues machen sollst, was du bisher nie gemacht hast.  

Wenn dir ein kalter Wind entgegen bläst,  versuche nicht mit Zorn auf deine Mitmenschen zu reagieren, weil es nicht so oder nicht mehr so lauft, laufen soll, wie du dir es bisher vorgestellt hat. Denn es kann gut sein, daß der Vater im Himmel ganz andere Pläne mit dir hat, und du lediglich vorübergehend Teil einer Gemeinde, eines Hauskreises bist oder an diesem Arbeitsplatz.

Kalte Nordwinde kommen auch von der Welt, die nur die integriert, die sich mit dem Herzen dieser Welt verschrieben hat. Also sei nicht traurig, wenn du mit dem Vater im Himmel im Bunde bist und er mit dir weiterzieht.  Im Grunde genommen hat dieses Weiterziehen auch etwas Gutes: Wir erweitern unseren geistigen Horizont, wir erleben etwas. Vor allem die Überraschungen, die unser Vater im Himmel bereit hält für dich und für mich. 

Die Weihnachtsgeschenke für dein Leben liegen bereit  unter dem Weihnachtsbaum. Und das allerbeste: Es sind so viele Päckchen auszupacken, und es kommen immer wieder neue Geschenke hinzu. Diese Gaben vom Vater im Himmel sind nur für dich allein, denn du hast deinen eigenen persönlichen Raum, wo der Baum mit den Päckchen steht. Bei ihm ist täglich Weihnachten.

Wir wenden uns nun MIGDOL zu.  Das bedeutet „Turm“. Nehmen wir den vordersten Buchstaben, von rechts gelesen weg,  bleibt GDL übrig  für:

Verb Hauptwort Eigenschaft Vater im Himmel
groß sein, werden, heranwachsen Größe groß Größe
sich als groß, mächtig erweisen Großartigkeit großartig Erhabenheit
groß sein lassen, achten, ehren Ehre berühmt Herrlichkeit Gottes
groß machen, Großes tun   stolz Gottes große Taten
groß tun, prahlen      

Den Turm können wir in mehrfacher Weise deuten: einmal, daß wir in einem Elfenbeinturm leben, d. h. fern ab von der Realität, abgeschottet.  Er kann Symbol sein für unseren Stolz und Hochmut. Andererseits ist er auch Bild für den Vater im Himmel, als Orientierung. Von einem Turm haben wir auch einen guten Blick auf das Umland. 

Ich persönlich tendiere bei diesen Überlegungen zum Leben im Elfenbeinturm. Wenn wir innerlich wieder ganz gesund werden möchten, ist es besser, uns ein Ruck zu geben, und steigen den Turm wieder hinab und lassen uns auf die Realität ein, auf das wahre Leben. Vor allem auf das Leben, das der Vater im Himmel für mich persönlich vorgesehen hat.

Was lernen wir an diesem Ort, in der Nähe des Schilfmeeres? Unseren Mund nicht mehr  mit Zorn füllen. Und wenn er noch zuweilen voll ist, uns vom Vater im Himmel herunter kühlen lassen, um wieder einen Weitblick zu erhalten. 

Kalte Winde, die in so manchen Lebensbereichen ins Gesicht wehen, dürfen wir durchaus als Chance nutzen, daß ein Wechsel sehr sinnvoll sein kann. Beispielsweise eine berufliche Umschulung, ein Umzug oder ein neues Hobby. Es dient auch zur persönlichen Horizonterweiterung.

Wir verlassen unseren Elfenbeinturm und stellen uns der Realität , dem wahren Leben, das der Vater im Himmel für uns bestimmt hat.


Schilfmeer

 

PONS S. 223 Schilf סוּף
  Schilfmeer יָם־סוּף
  Ende, Spitze, Nachhut סוֹף
  verschwinden, ein Ende haben, weggerafft werden סוף

Auf unserem inneren Heilungsweg werden wir an das Ufer des Schilfmeeres geführt. Ein Ufer markiert gewissermaßen eine Grenze.  Uferlos ist das Meer nicht, denn gegenüberliegend, auf der anderen Seite gibt es ebenso Land. Was uns dort erwartet, das wissen wir noch nicht.

Eine Bedeutung ist das „verschwinden“. Was hier verschwindet, ein Ende hat, sind diverse Blockaden in unserem und einiges andere an Problemen, die wir bisher hatten. Kurz gesagt: unser bisheriges Leben mit all seinen Verletzungen und was wir sonst noch so mit uns tragen, verschwindet. Am anderen Ufer treten wir unser neues Leben an.

Aber Achtung: Bis zum Gelobten Land ist es noch ein weiter Weg. Wir wechseln zwar ganz bewußt auf die andere Uferseite. Doch da der Vater im Himmel uns vollständig heilen will, führt er uns an Orte, um immer wieder zu zeigen, was in uns noch verankert ist und aus unserem Leben entfernt werden muß. 

Beispielsweise kommt immer wieder die Bitterkeit hoch, solange, bis dieser Geschmack vollständig der Vergangenheit angehört. So finden wir uns des öfteren am Ort MARA wieder. Auf das Schilfmeer bezogen: Unsere Bitterkeit verschwindet und gehört dann der Vergangenheit an.

Die Veränderung dauert einige Zeit, bis wir wirklich unsere wahre Identität gefunden haben. Daher:

Eph 4,22  Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet.

Eph 4,24  und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.


Siehe auch den Artikel „Typveränderung“  direkt hier zum Downloaden

Ergänzend füge ich hinzu: Das Schilfgras/Schilfrohr, das sich im Wind hin und her bewegt, steht lt. traumdeuter.ch für Wankelmütigkeit, Unzuverlässigkeit, Unentschlossenheit. Wenn wir von hier zu neuen Ufern in ein neues Leben aufbrechen wollen, dann brauchen wir eine gewisse Entschlossenheit.


Fortsetzung 

Heilungsweg 3 - Teil 2 Die Stationen in der Wüste (1)


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